Erkältungskrankheiten handelt es sich um Infektionen der oberen Atemwege, die häufig nach einer Kälteeinwirkung auftreten. Typische Symptome sind Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Da die übliche Erkältung durch verschiedene Virustypen ausgelöst werden kann, gibt es bis heute kein Mittel, das eine Erkältung der Ursache nach direkt angreift. "Eine Erkältung dauert zwei Wochen, mit Arzt nur 14 Tage", sagt ein beliebtes Sprichwort. Die Therapie wird deshalb lediglich zur Erleichterung der Beschwerden durchgeführt und besteht aus allgemeinen Maßnahmen wie körperlicher Schonung, Dampfinhalation und heißen Getränken sowie Grippemitteln, Nasentropfen oder auch Hustensaft. Eine mögliche Komplikation wäre eine zusätzliche bakterielle Infektion. Die Folge davon können u.a. sein: Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündung, die dann in der Regel mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Definition
Unter Erkältungskrankheiten bzw. grippalen Infekten versteht man im Allgemeinen durch Viren ausgelöste, akute Infektionen der oberen Atemwege, die vermutlich mit einer Schwächung des Immunsystems in Zusammenhang stehen (etwa durch Stress oder Einwirkung von Kälte) und nicht mit der Grippe verwechselt werden dürfen.
Allgemeines
Wer kennt sie nicht, die lästigen drei Gesellen: Husten, Schnupfen, Heiserkeit, gegen welche die Schulmedizin noch kein wirksames Mittel gefunden hat? Im Durchschnitt erkrankt wohl jeder Mitteleuropäer einmal jährlich daran, bei Kindergartenkindern sind sogar 5-10 Erkältungen pro Jahr keine Seltenheit. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die Übertragung der Viren erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also Husten, Niesen oder engen Kontakt mit Erkrankten. Kälteeinwirkung kann den Ausbruch der Erkrankung begünstigen und nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis zwei Tagen treten die ersten Symptome auf. Kommt es zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien, so wird die Erkrankung verschlimmert. Nach acht bis zehn Tagen klingt die Erkältung in der Regel auch ohne therapeutische Maßnahmen vollständig ab.
Krankheitserreger
Zahlreiche Virustypen können Erkältungskrankheiten auslösen, wie z.B. Rhino-, RS-, Parainfluenza- oder Adenoviren. Nach zwei Tagen kann diese Viruserkrankung durch zusätzliche Infektion mit Bakterien, die auch als Mischinfektion bezeichnet wird, in eine bakterielle Erkrankung übergehen. Bei diesen Bakterien handelt es sich meist um Streptokokken oder Staphylokokken.
Symptome
Allgemeinsymptome
Zu Beginn oder im Verlauf der Erkältung kommt es häufig zu Allgemeinsymptomen wie Frösteln, erhöhter Temperatur, Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Vor allem bei Kindern kann gelegentlich auch Fieber auftreten.
Schnupfen (akute Rhinitis)
Das anfängliche Kitzeln in der Nase mit Niesreiz geht rasch in Schnupfen über. Durch die Entzündung der Nasenschleimhaut kommt es dabei zu wässriger bis schleimig-eitriger Sekretion mit Behinderung der Nasenatmung, Beeinträchtigung des Riechvermögens und nasaler Sprache. Durch auf- oder absteigende Ausbreitung der Entzündung kommt es zu weiteren, in der Folge beschriebenen Symptomen.
Rachenentzündung (akute Pharyngitis)
Im Anfangsstadium der Erkältung kommt es häufig zur Entzündung der Rachenschleimhaut. Typische Beschwerden sind Kratzen und Trockenheitsgefühl im Hals sowie Schmerzen beim Schlucken.
Kehlkopfentzündung (akute Laryngitis)
Ist auch die Kehlkopfschleimhaut, insbesondere die Schleimhaut über den Stimmbändern, von der Entzündung betroffen, kommt es zu Heiserkeit und Hustenreiz. In schweren Fällen kann die Stimme ganz versagen (=Aphonie) oder es können starke Halsschmerzen auftreten. Bei Kleinkindern kommt es im Rahmen einer Erkältung nicht selten zum Pseudokrupp
Entzündung von Luftröhre und Bronchien (akute Bronchitis, akute Tracheitis)
Entzündungen der Luftröhren- und Bronchialschleimhaut führen zu Husten mit schleimig-eitrigem Auswurf und oft auch zu Brustschmerzen. Diese Symptome können natürlich auch bei anderen, auch ernsthaften Erkrankungen auftreten und müssen, wenn sie nicht eindeutig auf eine Erkältung zurückgeführt werden können, vom Arzt weiter abgeklärt werden.
Komplikationen
Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Die Herzmuskelentzündung nach einem Virusinfekt, die direkt durch die Viren verursacht wird, ist aber glücklicherweise sehr selten. Symptome sind Herzrhythmusstörungen, Kurzatmigkeit und rasche Ermüdbarkeit.
Bakterielle Superinfektion
Durch eine zusätzliche bakterielle Infektion (=Superinfektion) können die oben angeführten Symptome verschlimmert werden. Typisches Zeichen ist die eitrige, d.h. gelblich-grünliche Sekretion der entzündeten Schleimhaut. Auch Fieber ist bei einer bakteriellen Infektion häufiger. Die Ausbreitung der Bakterien kann zu folgenden weiteren Erkrankungen führen:
- Mittelohrentzündung (akute Otitis media)
- Nasennebenhöhlenentzündung (akute Sinusitis)
- Rachenmandelentzündung (Angina tonsillaris, akute Tonsillitis)
- Lungenentzündung (Pneumonie)
Diagnose
Die Diagnose lässt sich leicht aus der Schilderung der Beschwerden und dem klinischen Bild stellen. Bei der Untersuchung fallen in erster Linie die geröteten Nasen- und Rachenschleimhäute auf. Weißliche Beläge, auch Stippchen genannt, auf den Rachenmandeln sind jedoch ein Hinweis auf eine Angina tonsillaris, die mit Antibiotika behandelt werden sollte.
Therapie
Die Behandlung der Erkältung erfolgt symptomatisch, das heißt sie ist nur gegen die Beschwerden und nicht gegen die Ursache, nämlich die Viren, gerichtet.
Allgemeine Maßnahmen
Körperliche Schonung (etwa in Bezug auf Arbeit und Sport), Feuchtinhalationen mit z.B. Kamillen- oder Salbeidampf, heiße Getränke mit Honig, warme Halswickel, Lutschtabletten, Stimmschonung und Rauchverbot sind generell bei einer Erkältung zu empfehlen.
Medikamente
Es gibt zahlreiche Grippemittel, die das Krankheitsgefühl und gegebenenfalls auch Hals- oder Kopfschmerzen lindern. Abschwellende Nasentropfen erleichtern die Atmung und helfen bei Ohrenstechen oder sogenannten "verlegten Ohren". Gegen trockenen Reizhusten werden hustendämpfende kodeinhältige Mittel verordnet. Bei produktivem bzw. schleimigem Husten sind schleimlösende Hustensäfte zu bevorzugen, die allerdings nur helfen, wenn gut ausgehustet werden kann. Bei kleinen Kindern oder bei Asthma sollten sie aus diesem Grund mit Vorsicht verwendet werden. Besteht ein Hinweis für eine bakterielle Entzündung, so ist unter ärztlicher Aufsicht die Behandlung mit einem Antibiotikum anzuraten.
Alternative Heilmittel
Zahlreiche alternative Heilverfahren wie z.B. Homöopathie, Phytotherapie oder Akupunkur werden zur Behandlung oder Abwehr von Erkältungen eingesetzt. Es gibt zwar noch keine wissenschaftlichen Studien über deren Wirksamkeit, aber Beobachtungen sprechen durchaus dafür, dass sie zu Besserung beitragen. Generell sollte der Rat eines mit der jeweiligen Methode vertrauten Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers eingeholt werden. Als Beispiel sei an dieser Stelle das pflanzliche Heilmittel Echinacin zu erwähnen, das häufig vorbeugend zur Stärkung der Immunabwehr empfohlen wird.
Prognose
Nach acht bis zehn Tagen klingt die Erkältung in den allermeisten Fällen ab. Die oben angeführten Komplikationen sind insgesamt sehr selten und treten häufiger auf, wenn die Erkältung "übergangen" wird.
Prophylaxe
Es gibt keine sichere Prophylaxe gegen eine Erkältung. Empfehlenswert sind vitaminreiche Ernährung (v.a. Vitamin C) und Abhärtung durch Sport oder Sauna, wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Natürlich ist auch sinnvoll, den Kontakt mit Erkälteten und den Aufenthalt in Menschenansammlungen vor allem in der kalten Jahreszeit zu meiden.
Die Grippeimpfung hilft nur gegen die echte Grippe (Influenza) und nicht gegen die "banale" Erkältung. Bei der Grippe handelt es sich um eine schwere, fieberhafte, nicht selten auch lebensbedrohliche Erkrankung, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird. Im Gegensatz dazu wird die Erkältung oft als grippaler Infekt bezeichnet.